Autopsien des Alltäglichen
Montag, 24. Juni 2019
Suezkanal
Es steht nicht viel Zeit zur Verfügung. Weder zum bloggen, noch zum arbeiten. Das Projekt, welches als "Fast-Track-Project" vermarktet wird, fordert seinen Tribut. Ein Jahr ist angesetzt, um etwas zu realisieren, das unter normalen Umständen zweieinhalb Jahre benötigt, um fertiggestellt zu werden. Das bedeutet hier nun die 6 bis 7-Tage-Woche.

Ersteres, da lediglich Freitags frei ist, die restlichen tage gehen für das Projekt dahin. Letzteres, da Freitag im Stammhaus Arbeitstag ist und dann von dort die Mails eintrudeln, die man zu beantworten hat. Ebenso wird die Zeit hier genutzt, all das aufzuarbeiten, was unter der Woche liegenblieb.

Unterbrochen wird diese Dauerbelastung nur alle 30 Tage durch eine Ausreise, da das Visum ein Businessvisum zwar für ein halbes Jahr ist, aber immer nur maximal 30 zusammenhängende Tage Aufenthalt im Land erlaubt. Dann kann man, wenn man Glück hat, für ein Wochenende die Familie besuchen. Oder, wenn man Pech hat, auch mal morgens um 7 nach Amman und abends um 8 wieder zurückfliegen. Das ist so das nächste erreichbare Land. Denn aus Sicherheitsgründen ist das Befahren der Sinaihalbinsel verboten.

Das wäre nämlich die flugticketlose Alternative gewesen: auf dem Landweg nach Taba, dort die Grenze nach Israel überschreiten, in Eilat ein wenig schlendern und am selben Tag wieder zurück. Indes scheint das Sicherheitsrisiko zu groß.

... link (8 Kommentare)   ... comment


Montag, 11. Februar 2019
Good Bye Dubai, hallo Kairo!
September 2018 war der Stahlwürfel dann soweit fertig, dass man ihn auf einem Spezialschiff festzurrte und gen Nordsee schiffte. Um dort noch ein wetterbedingt günstiges Zeitfenster zu erwischen, um ihn installieren zu können.

Als Nachfolgeprojekt winkt nun ein Aufenthalt in Ägypten. Kairo wäre zwar schön, aber es wird dorthin lediglich des Flughafens wegen gehen. Der Einsatzort indes liegt am Suezkanal. Es gilt, 20 Jahre alte Technik zu erneuern. Und da ein Minister involviert ist, der sich profilieren muss, muss alles in kürzester Zeit, d.h. einem Jahr, abgewickelt sein. Nun, man kann das gegebenenfalls schaffen, aber ich denke, es wird länger dauern, das liegt so in der Sache. Aber versuchen werden wir es zumindest.

... link (4 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 17. Mai 2018
Mittendrin statt nur Dubai
Pläne sind dazu da, über den Haufen geworfen zu werden.

Hieß es Anfang April noch, ich solle erst einmal die Firmenpolitik verinnerlichen und eine Weile im Haupthaus bleiben, machte es ein kurzfristig anberaumter Termin Ende April notwendig, innerhalb von 2 Arbeitstagen mal kurz nach Hamburg zu fliegen, sich beim Auftraggeber vorzustellen, und dann, nachdem noch am selben Tag die Flugtickets im Mailaccount ankamen, innerhalb von 3 Wochen nach Dubai zu fliegen. Anfangs sprach man von 4 bis 6 Wochen, die Tickets wurden vorsichtshalber aber schon mal für drei Monate ausgestellt. und selbst das scheint momentan etwas zu knapp zu sein.
Nun gut, man wird sehen, in wie weit sich die Sache entwickelt. Jetzt ist erst mal Ramadan angesagt. Und Arbeit. Physische in einem riesigen Stahlklotz.

... link (5 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 4. April 2018
April, April, der macht, was er will
April 2018. Seit zwei Tagen befinde ich mich bei einem neuen Arbeitgeber. Hatte der ehemalige Arbeitgeber noch sehr darauf gepocht, dass ich unausgelastet sei, so stellte mich der neue Arbeitgeber für genau jenes Riesenprojekt ein, an dem der alte Arbeitgeber wahrscheinlich auch einen Anteil von abbekommt und daher meine Expertise benötigen könnte. Aber nun, man kann ja den Menschen nicht zu seinem Glücke zwingen.

Und so ist nun eine neue Stadt angesagt. Weg vom Main, hin zum Neckar. Einer der kleinen Vorteile, nebst der besseren Bezahlung, ist, dass für die Dauer der Probezeit eine kleine Dienstwohnung zur Verfügung gestellt wird. Das spart Nerven im morgendlichen Berufsverkehr. Auch erhöht es das sportliche Betätigungsaufkommen, bin ich doch in 25 Minuten von jener Wohnung bis ins Geschäft gelaufen. Im Vergleich zu 80 Minuten Autobahnfahrt beim alten Arbeitgeber. Und für die Zeit nach der Probezeit: sollte sich bei der Bahn niemand bemüßigt fühlen, einen gewissen Zug zu streichen, so bestünde auch die Möglichkeit, morgens mit dem IC innerhalb einer Stunde von zu Hause bis ins Büro zu fahren. Vorbei am Stau auf B10 und B27.

Momentan ist noch Stammhaus angesagt, aber ich vermute, dass in einem halben Jahr dann der Einsatz im Ausland wieder anfängt. Anfangs wohl nur aus einzelnen Reisen bestehend, aber mit Optionen auf längere Aufenthalte.

... link (2 Kommentare)   ... comment


Montag, 15. Januar 2018
Zwischendrin zum Neuen Jahr
Da ist es also. 2018. Das Jahr, in dem alles besser werden soll. Hofft man zumindest mal.

Nun, Uganda ist angelaufen, die ersten Erhebungen wurden getätigt, Berichte verfasst, nun soll es an die Ausarbeitung der Ausschreibungsunterlagen für die möglichen Ausführenden gehen. Soll. Denn zwischenzeitlich ist man seitens der oberen Heeresleitung der Meinung, ich sei nicht ausgelastet. Weder Uganda noch Sudan reichen offensichtlich, die Firma bei Laune zu halten. Jene Kunde der Unterbeschäftigung überbrachte man mir mit einiger Verzögerung, weilte ich doch zu diesen Zeiten teilweise in Uganda, teilweise in China, um beide Projekte voranzutreiben. Aber auch das hielt die OHL nicht davon ab, an ihrem Plan festzuhalten. Nach mehreren abschlägigen Bescheiden meinerseits, sowohl verbal als auch schriftlich vorgetragen, hält man am Ziel fest, dass ich doch bitte freiwillig meinen Hut zu nehmen habe. Und so lamentieren sie auf mich ein, inzwischen steht bereits der vierte Gesprächstermin im Januar an. Nach meiner Rückkehr aus China, wo ich, man glaubt es kaum, Probleme aus dem Weg räumte, damit das Projekt im Sudan schneller und besser abgewickelt werden kann.

Nun denn, dann werde ich mal schauen, ob es auch noch andere Wiesen gibt, die grüner sind. Es tut mir für den Cabman Leid, denn dann wird das wohl nichts mehr werden mit dem Besuch in Uganda. So zeichnet es sich zumindest am Horizont ab.

... link (2 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 22. August 2017
Out of Africa
Es geht dann mal wieder los. In 10 Monaten etwa, wenn es gut läuft. Oder später.

Diesmal steht Uganda auf dem Programm. Das erste Treffen mit dem Auftraggeber ist geschafft. Die Eckpunkte sind abgesteckt. Die nächsten 10 Monate werden jetzt mit Bestandsaufnahme, Verbesserungsvorschlägen, Bedarfsermittlung, Kostenermittlung und Ausschreibungen gefüllt, dann geht es an die Überwachung der Ausführung.

Ob die Familie mitgeht? Das Problem steht noch an. Einerseits wäre es gut, da der Auslandsaufenthalt mindestens 18 Monate dauern wird, andererseits gibt es dort weder eine deutsche Schule, noch einen deutschen Kindergarten. Und genau das sollte man im Moment in der Entwicklung der Kinder nicht unterbrechen. Wir haben schon einmal den Fehler begangen, wollen ihn nicht wiederholen.

Aber es sind ja auch vom Arbeitgeber garantierte Familienflüge enthalten. Dann muss es eben mit Besuchsflügen funktionieren.

... link (3 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 26. Oktober 2016
Es
ist ja immer wieder interessant, wie viel Uninteressantes es in der Welt gibt. Mein Leben, beispielsweise Es ist so uninteressant in der letzten Zeit gewesen, dass es darüber nichts zu bloggen gibt. Tagesgeschäft halt.

Oder wäre es interessant zu lesen, dass nun innerhalb des letzten Jahres sich nichts in Sachen neuer Projekte tat? Dass es nur gelegentliche Reisen in ferne Länder gab, die hier verarbeitet wurden? Dass es auch innerhalb der Familie keine großen Vorkommnisse gab? Dass man sich innerhalb einer Ehe nach und nach zusammenrauft?

Demnächst steht wieder ein kurzer Auslandsaufenthalt an. Mit den typischen Problemen: die Gattin will einerseits (der Mitbringsel wegen), dass ich gehe, andererseits (des Familienlebens wegen), dass ich dableibe. Und das schlägt sich bei ihr auf die Stimmung und dementsprechend auf ihre Reaktionen nieder. Aber auch daran arbeiten wir.

Schaun wir mal, was sich so ergibt.

... link (3 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 4. Mai 2016
Und ja,
es war China. Jetzt aber kommen die Bilder. Einfach anschauen. Und wieder die Frage: wo genau in China war das? Man muss ja den Anspruch nach und nach erhöhen.


Für die Verschlafenen wird jeden Tag der Teppich gewechselt.


Eine wahre Touristenattraktion






Ob sich Terry Pratchett wohl hier die Idee geholt hatte?




Das ist nur was für Schwindelfreie.





... link (3 Kommentare)   ... comment


Montag, 2. Mai 2016
Was man so lernt...
Heute leider ohne Bilder, aber die kommen bestimmt noch!

Da war ich doch wieder unterwegs. Diesmal weit entfernt im Osten. Nein, nicht Bitterfeld, Jena oder Zeitz, weiter sogar! Und habe wieder viel gelernt:
- Es gibt Frauen, die können mitsamt ihrer großen(!) Handtasche unangeschnallt auf dem Beifahrersitz sitzen. Und der Sitzbelegungserkennungspiepser spricht nicht an.
- Man kann 2 Stunden mit 120 auf der ganz linken Spur mit Dauerblinker links fahren. Egal, ob rechts ein Auto ist oder nicht. Mein innerer Monk ist immer noch heiser.
- Es gibt Hotels, deren Sicherheitsstandard ist offensichtlich so hoch, dass es am Frühstücksbuffet keine Messer gibt. An aufeinanderfolgenden Tagen. Wissen Sie eigentlich, wie schwierig es ist, sich ein Toastbrot mittels Gabel zu buttern? (Kaffeelöffel müssen auch ganz schlimme Waffen in diesem Hotel sein)
- Man kann offensichtlich auch Hühnerkrallen essen. Ich dann doch eher nicht so.

Jetzt wieder die Rateecke: welches Land ist das wohl gewesen?

... link (3 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 24. Februar 2016
Room with a view (2)
Und wieder ging es hinaus in die weite Welt. Ein wenig Eindrücke und Daten sammeln, um dann zu Hause etwas Verwertbares daraus zu basteln. Jedoch scheint es, als ob der Kunde sehr schwierig und nicht unbedingt an unseren Diensten interessiert ist.

Nichtsdestotrotz ergab sich dieser Blick aus dem morgendlichen Hotelzimmer:



Schon vor 6 Uhr morgens, die Sonne versteckt sich noch hinter den Bergen, ist schon Betrieb auf dem Fußballfeld hinter dem Hotel. Geschäftig wird dort trainiert und gegeneinander Fußball gespielt. Gegen 8 Uhr dreht dann ein Nachbar zur Linken die Musik auf. Lokales Liedgut beschallt dann das Viertel, weckt jeden auf, der es bis dahin nicht schon von selbst getan hat. Die Fußballspieler kümmert das wenig, die spielen weiter.

Weiter sogar noch, bis ich abends wieder im Hotel bin. Erst lange nach Sonnenuntergang legt sich die Aktivität auf dem unbeleuchteten Platz.

... link (1 Kommentar)   ... comment