Mittwoch, 23. Januar 2013
One night in Bangkok Shanghai...
pathologe, 13:52h
Es waren mehr als nur eine Nacht. Aber der Reihe nach.
Das Berufsleben erfordert es manchmal, dass man zu technischen Abnahmen zu den herstellenden Firmen reisen muss, da man sich von der gekauften Qualität vor Ort überzeugen lassen will. Speziell, wenn der Käufer aus einem Land mit ziemlichen Reiserestriktionen stammt (übrigens begründet auf den Verhaltensweisen der Einwohner jenes Landes und ihrer ziemlich miesen Reputation im Ausland) und daher gerne die Möglichkeiten offizieller Reisen nutzt, um mal was von der Welt zu sehenund sich woanders auch daneben zu benehmen.
Und so traf es sich also, dass ich mich eines Montagmorgens im 18. Stock eines Hochhauses im Hotelzimmer wiederfand mit Blick auf einen der ältesten Tempel der Stadt.
Shanghai also, Wirtschaftszentrum im östlichen China und nur zwei Autostunden entfernt von den Fabriken, in denen wir die technischen Abnahmen durchzuführen hatten. Versüßsauert wurde uns der Aufenthalt durch die kundige Besitzerin der Firma, die es sich nicht nehmen ließ, uns jeden Abend auszuführen, damit wir die verschiedenen Geschmacksrichtungen der chinesischen Küche ausprobieren konnten.
So verköstigte man uns erst einmal mit lokalen Hopfenblütentees, die sich geschmacklich dann doch an bekannteren Getränken orientierten.
Desweiteren gab es repräsentative Querschnitte durch die chinesische Küche, mal Szechuan Art, dann wieder Shanghaier oder Hongkonger Art. Allen gemeinsam für den Westeuropäer ist, dass, wenn mit Stäbchen traditionell genossen, man als Ungeübter meist danach hungrig und mit einem Krampf in der Hand ins Bett geht. Aber es dient der schlanken Linie. Im Übrigen beurteilte die Gastgeberin bereits Gerichte als "scharf", die den afrikanischen Besuchern meist nur als "schwacher Anflug eines Gewürzes" vorkamen.
Und dann das Shoppen. In China muss man ja handeln, wenn man nicht über unbegrenzte Geldmengen verfügt. Auch wenn ausgepreist, eine Ware kann immer noch im Preis gedrückt werden. Und zwar kräftig. Einstiegspreise von 20 Euro (160 RMB) kann man mit etwas Geduld meist bis auf unter 2 Euro (15 RMB) runterhandeln. Man muss nur hart bleiben und auch mal den Anbieter oder das Geschäft verlassen, um zu einem Konkurrenten zu gehen. Folgt einem der Verkäufer bis auf die Straße hinaus, ist das eigene Gebot mit Sicherheit immer noch zu hoch, ergo ein großer Gewinn für den Verkäufer und daher das Nachlaufen wert.
Desweiteren gibt es natürlich in China auch Kulturelles zu sehen. Tempel, beispielsweise, mit Abbildern von Göttern, teilweise mit verfassungswidrigen Zeichen, die dort allerdings keinerlei politische Bedeutungen haben.
Und auch Göttinnen findet man dort. Bei Temperaturen von gerade mal zwei Grad über null.
Und dann, mitten in der Stadt, direkt neben einer Hochautobahn gelegen, eine Oase der Ruhe und Entspannung. Ein öffentlicher Park, in dem sehr viele Chinesen dem Tai Chi nachgehen. Und man abends die Möglichkeit hat, in wunderschönem Ambiente zu speisen.
Und nicht weit davon die Konsumtempel mit ihren Angeboten an Keksen jeglicher Couleur, deren Anblick bereits krankhafte Zellveränderungen hervorruft. Ich habe es nicht ausprobiert und möchte eigentlich auch nicht wissen, ob die Farbstoffe den Stoffwechselprozess überleben und bunte Spuren in der Keramik hinterlassen.
Alles in Allem aber ein sehr interessanter Einblick in ein China, das sehr kapitalistisch, sehr westlich geworden ist. Und nun mit Problemen innerhalb von 10 Jahren kämpft, für die wir im Westen mehr als 50 Jahre Zeit hatten. Darunter fallen beispielsweise extrem hohe Gehaltsanpassungsforderungen (15% jährlich), steigende Immobilienpreise und eine extrem hohe Luftverschmutzung.
Das Berufsleben erfordert es manchmal, dass man zu technischen Abnahmen zu den herstellenden Firmen reisen muss, da man sich von der gekauften Qualität vor Ort überzeugen lassen will. Speziell, wenn der Käufer aus einem Land mit ziemlichen Reiserestriktionen stammt (übrigens begründet auf den Verhaltensweisen der Einwohner jenes Landes und ihrer ziemlich miesen Reputation im Ausland) und daher gerne die Möglichkeiten offizieller Reisen nutzt, um mal was von der Welt zu sehen
Und so traf es sich also, dass ich mich eines Montagmorgens im 18. Stock eines Hochhauses im Hotelzimmer wiederfand mit Blick auf einen der ältesten Tempel der Stadt.
Shanghai also, Wirtschaftszentrum im östlichen China und nur zwei Autostunden entfernt von den Fabriken, in denen wir die technischen Abnahmen durchzuführen hatten. Versüßsauert wurde uns der Aufenthalt durch die kundige Besitzerin der Firma, die es sich nicht nehmen ließ, uns jeden Abend auszuführen, damit wir die verschiedenen Geschmacksrichtungen der chinesischen Küche ausprobieren konnten.
So verköstigte man uns erst einmal mit lokalen Hopfenblütentees, die sich geschmacklich dann doch an bekannteren Getränken orientierten.
Desweiteren gab es repräsentative Querschnitte durch die chinesische Küche, mal Szechuan Art, dann wieder Shanghaier oder Hongkonger Art. Allen gemeinsam für den Westeuropäer ist, dass, wenn mit Stäbchen traditionell genossen, man als Ungeübter meist danach hungrig und mit einem Krampf in der Hand ins Bett geht. Aber es dient der schlanken Linie. Im Übrigen beurteilte die Gastgeberin bereits Gerichte als "scharf", die den afrikanischen Besuchern meist nur als "schwacher Anflug eines Gewürzes" vorkamen.
Und dann das Shoppen. In China muss man ja handeln, wenn man nicht über unbegrenzte Geldmengen verfügt. Auch wenn ausgepreist, eine Ware kann immer noch im Preis gedrückt werden. Und zwar kräftig. Einstiegspreise von 20 Euro (160 RMB) kann man mit etwas Geduld meist bis auf unter 2 Euro (15 RMB) runterhandeln. Man muss nur hart bleiben und auch mal den Anbieter oder das Geschäft verlassen, um zu einem Konkurrenten zu gehen. Folgt einem der Verkäufer bis auf die Straße hinaus, ist das eigene Gebot mit Sicherheit immer noch zu hoch, ergo ein großer Gewinn für den Verkäufer und daher das Nachlaufen wert.
Desweiteren gibt es natürlich in China auch Kulturelles zu sehen. Tempel, beispielsweise, mit Abbildern von Göttern, teilweise mit verfassungswidrigen Zeichen, die dort allerdings keinerlei politische Bedeutungen haben.
Und auch Göttinnen findet man dort. Bei Temperaturen von gerade mal zwei Grad über null.
Und dann, mitten in der Stadt, direkt neben einer Hochautobahn gelegen, eine Oase der Ruhe und Entspannung. Ein öffentlicher Park, in dem sehr viele Chinesen dem Tai Chi nachgehen. Und man abends die Möglichkeit hat, in wunderschönem Ambiente zu speisen.
Und nicht weit davon die Konsumtempel mit ihren Angeboten an Keksen jeglicher Couleur, deren Anblick bereits krankhafte Zellveränderungen hervorruft. Ich habe es nicht ausprobiert und möchte eigentlich auch nicht wissen, ob die Farbstoffe den Stoffwechselprozess überleben und bunte Spuren in der Keramik hinterlassen.
Alles in Allem aber ein sehr interessanter Einblick in ein China, das sehr kapitalistisch, sehr westlich geworden ist. Und nun mit Problemen innerhalb von 10 Jahren kämpft, für die wir im Westen mehr als 50 Jahre Zeit hatten. Darunter fallen beispielsweise extrem hohe Gehaltsanpassungsforderungen (15% jährlich), steigende Immobilienpreise und eine extrem hohe Luftverschmutzung.
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doctor snuggles,
Freitag, 22. Februar 2013, 14:00
Macarons
Die bunten Kekse auf dem Bild sind französische Macarons. Die vielen Farben gehören einfach dazu und sind keine chinesische Besonderheit.
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lalol,
Donnerstag, 21. März 2013, 14:14
Nach dem Motto...
..welches der Bilder gehört nicht dazu, blieb auch ich an den Macarons hängen:
Französische Macarons made in China!
Französische Macarons made in China!
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